Mit Wiederanlaufplänen dokumentieren Sie die Maßnahmen zur Wiederherstellung von IT-Systemen in chronologischer Reihenfolge. Aus diesen Plänen geht die richtige Reihenfolge für das Aus- und Einschalten kompletter Serverräume und Rechenzentren hervor. In Docusnap steht Ihnen eine Dokumentenvorlage für die Erstellung eines Wiederanlaufplans zur Verfügung. Diesen finden Sie unter den IT-Konzepten, wenn Sie ein neues Dokument erstellen möchten.
Sie können nicht wissen, welche Personen im Notfall Ihre IT-Systeme wiederherstellen bzw. Ihren kompletten Serverraum wieder anfahren müssen. Vielleicht muss diese Tätigkeit einmal von einer externen Firma durchgeführt werden. Oder ein IT-Mitarbeiter, der bisher noch keine Erfahrung damit gesammelt hat, wird dazu bestimmt. Was nun benötigt wird, sind detaillierte Beschreibungen und eine Schritt für Schritt Anleitung. Welches IT-System muss wann gestartet werden, welche Abhängigkeiten müssen geprüft werden, welche Daten müssen eventuell zurückgesichert werden und von welchen Medien. Und die entscheidende Frage: Wo sind die Passwörter?
Anwendung nicht nur im Notfall
Sie können zwei Systemzustände zur Anwendung Ihrer Wiederanlaufpläne unterscheiden:
- Wiederanlauf im Normalbetrieb
- Wiederanlauf im Notfallbetrieb
Es muss also nicht immer erst ein Notfall eintreten, damit ein Wiederanlaufplan angewendet werden kann. In welcher Situation der Notfallbetrieb ausgerufen werden darf, ist im IT-Notfallhandbuch beschrieben. Hoffentlich müssen Sie dies niemals tun. Der Wiederanlauf im Normalbetrieb aber ist etwas, das prinzipiell jeden Tag vorkommen kann. Beispiele sind Hardwaredefekte und Wartungsarbeiten an der elektrischen Anlage oder Klimatechnik. In einem Notfall ist es mit einem einfachen Wiederanlauf aber vielleicht nicht getan. Je nach Situation muss auch die Hardware erst neu beschafft werden. Dies beschreiben Sie aber alles im Notfallplan. In solchen Fällen wird aus dem Wiederanlaufplan dann eher ein Wiederherstellungsplan. Sofern man diese Unterscheidung bei sich im Unternehmen machen möchte. Thematisch ist ein Wiederherstellungsplan natürlich schon umfangreicher. Sie können es aber auch anders abbilden. Wenn Sie in Prozessabläufen denken, dann fügen Sie an erster Stelle im Prozess die Entscheidung „Hardware vorhanden?“ mit den Wegen Ja und Nein ein. Problem gelöst!
Technische Infrastruktur im Wiederanlaufplan berücksichtigen
Erstellen Sie Ihre Wiederanlaufpläne direkt in Docusnap. Vergessen Sie nicht die technische Infrastruktur zu berücksichtigen. Denn Klimatechnik und Energieversorgung müssen verfügbar sein und stabil laufen, sonst droht direkt das nächste Unheil durch Überhitzung oder Stromausfall. Dann können Sie von vorne anfangen. Solche Infrastruktur kann leider nicht über das Netzwerk inventarisiert werden, sondern muss manuell bei den IT-Assets angelegt werden. Reichern Sie die Pläne mit den Inventardaten der IT-Systeme an. Sorgen Sie dafür, dass die gesamte Dokumentation auch im Notfall zur Verfügung steht. Denn gerade dann benötigen Sie Ihre komplette IT-Dokumentation.
Die schönsten Pläne helfen natürlich nichts, wenn diese nicht kontinuierlich verifiziert werden. Im Rahmen der Notfallvorsorge müssen Sie dafür Sorge tragen, dass die Abläufe gemäß Wiederanlaufplan eingeübt werden. Nun können Sie natürlich keine Notfallübung mit allen Systemwiederherstellungen samt vorgeschalteter Notfallbeschaffung durchführen. Deshalb sollten folgende Punkte kontinuierlich geprüft werden. Vermerken Sie die Prüfung als Maßnahme bei der Notfallvorsorge, denn das gehört dazu.
- Funktioniert die Datensicherung? Wird das Datensicherungskonzept korrekt umgesetzt?
- Üben Sie kontinuierlich die Rücksicherung unternehmenskritischer Daten auf Testsysteme
- Können Ihre Lieferanten im zugesicherten Zeitfenster die Hardware zur Verfügung stellen? Je nach Kritikalität der Wiederherstellung sollten vielleicht schriftliche Vereinbarungen getroffen werden?
- Stehen benötigte Räumlichkeiten für die (temporäre) Aufstellung der Hardware zur Verfügung? Klimatisierung, Energieversorgung, Platzbedarf und Zugänglichkeit berücksichtigen! Ist der Aufstellort genügend gegen Zutritt gesichert?
- Sind evtl. aufgeführte Rufnummern noch aktuell? Prüfen Sie diese zumindest stichprobenartig. Gibt es spezielle Notrufnummern bei Handwerkern und Lieferanten.
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