Es ist ein offenes Geheimnis in der IT-Branche, dass eher früher als später kein Weg an der Cloud vorbei führt. Die Arbeitswelt befindet sich aktuell mitten in einem massiven Wandel. Mobiler Rund-um-die-Uhr-Zugriff auf Arbeitsdaten wird mittlerweile von der IT erwartet. Auch die Art der Zusammenarbeit ändert sich gerade stark. Projektteams sind immer öfter über verschiedene Standorte verteilt – teils auch international. Dadurch wird das virtuelle Zusammenarbeiten mittels Video-Konferenzen, Dokumenten-Sharing etc. immer wichtiger. All das sind Anforderungen mit denen die stark abgeschirmten und dadurch unflexiblen OnPremises IT-Umgebungen nicht mehr zurecht kommen.
Die Cloud bietet viele Vorteile
Jeder IT-Leiter hat mit Kosteneinsparungszielen der Geschäftsleitung zu kämpfen. Für Cloud-Services fallen keine Investitionskosten für den Erwerb von Hardware und Software an. Ebenso entfallen die Kosten für den Betrieb lokaler Rechenzentren (Server, Strom, Kühlung etc.). Auch das permanente Vorhalten hochgerüsteter IT-Ressourcen für den Fail-Over-Fall oder um für etwaiges Wachstum gerüstet zu sein, ist nicht mehr notwendig. Cloud-Services können in sekundenschnelle an die aktuellen Anforderung angepasst und fast beliebig skaliert werden und wachsen auf diese Weise mit Ihrer Firma mit. Aus diesen Gründen ist in den meisten Fällen mit einem Umzug in die Cloud eine Kosteneinsparung und gleichzeitig eine Erhöhung der Kostenflexibilität möglich. Migrationsprojekte amortisieren sich deshalb in der Regel relativ schnell. Das vereinfacht auch die Argumentation gegenüber der Geschäftsleitung.
Auch die permanent überbeanspruchten IT-Administratoren werden durch einen Cloud-Umzug entlastet. Zum Beispiel werden Hard- und Software-Updates aktuell immer abends oder am Wochenende durchgeführt, um den laufenden Betrieb nicht zu behindern. Diese erfordern die persönliche Anwesenheit der IT-Administratoren. Cloud-Umgebungen hingegen werden ständig auf dem aktuellsten Stand gehalten. Dies geschieht automatisiert und für Kunden und Anwender vollkommen unbemerkt. Es gibt weder eine Downtime noch Einbusen in der Performance.
Die Cloud denkt in Services
Ein Umzug in die Cloud sollte aber keinesfalls überhastet und ohne gründliche Planung erfolgen. Wer sich ein wenig mit der Materie beschäftigt, wird schnell feststellen, dass es gar nicht möglich ist, die bestehende IT-Infrastruktur eins zu eins in die Cloud zu „schieben“. Die Cloud-Betreiber bieten weder Server noch andere Hardware-Komponenten an, die heute das tägliche Geschäft eines IT-Administrators ausmachen. Stattdessen ist die Cloud in Services gegliedert. Dabei unterscheidet man grundsätzlich drei verschiedene Kategorien:
- IaaS (Infrastructure as a Service)
- Virtualisierungsumgebung/Netzwerk wird transparent bereitgestellt
- z. B.: Computing, Identity, Networking, Backup
- PaaS (Platform as a Service)
- IT Services (z. B. Datenbanken) werden transparent bereitgestellt
- z. B.: Microsoft Azure SQL, Web Apps, Security, Monitoring
- SaaS (Software as a Service)
- Business-Applikationen werden zur Verfügung gestellt
- z. B.: Microsoft Office 365
In der Regel wird man eine Mischung aus allen drei Kategorien im Einsatz haben, je nach Anwendungszweck. Für Standard-Business-Anwendungen wie Office zum Beispiel spricht ein „Rundum-sorglos-SaaS-Paket“ wie Microsoft Office 365. Für Eigenentwicklungen hingegen bietet sich eine IaaS-Plattform an, eventuell begleitet von Datenbank-Services auf PaaS-Basis.
Analyse der bestehenden IT-Landschaft
Um einen Umzug in die Cloud realisieren zu können, müssen zuerst die bestehenden Systeme und Prozesse analysiert werden:
- Welche (Server-)Betriebssysteme sind im Einsatz?
- Sind VLANs konfiguriert?
- Welche Dateisysteme sind vorhanden?
- Sind Datenbanken vorhanden?
- Was sind die notwendigen Business-Anwendungen?
- Welche Kommunikationsmittel werden eingesetzt?
- usw.
Um diese Fragen gewissenhaft und korrekt beantworten zu können, ist ein aktueller und kompletter Überblick über die IT-Infrastruktur unbedingt notwendig. Der Grundstein einer jeden Planung eines Cloud-Umzugs sollte also eine aktuelle IT-Dokumentation sein. Anhand derer kann man die IT dann in unterschiedliche Teilbereiche herunterbrechen. Dabei sollte man unbedingt den Service-Ansatz der Cloud berücksichtigen und vom bisherigen „Hardware-Denken“ abweichen. Nur so lässt sich fundiert entscheiden, ob es Sinn macht einen Service in die Cloud zu migrieren.
Jeder Cloud-Umzug beginnt mit einer ordentlichen Planung
Die so identifizierten, bestehenden Services können anschließend einzeln betrachtet und bewertet werden:
Welche Services sollen und können migriert werden?
Als erstes muss natürlich entschieden werden, welche Services in die Cloud migriert werden sollen, beziehungsweise für welche Services überhaupt sinnvolle Cloud-Lösungen existieren. Im IaaS- und PaaS-Bereich ist ein Eins-zu-eins-Ersatz bestehender Systeme meist relativ einfach realisierbar. Aber vorallem im SaaS-Bereich ist eine gründliche Untersuchung notwendig, ob Online-Software-Lösungen existieren, welche die eigenen Anforderungen erfüllen.
Passen die aktuellen Software-Lösungen noch zu den Anforderungen?
Die Validierung von Cloud-Software bietet aber auch die Gelegenheit, die eigene Software-Landschaft mal wieder zu überprüfen. Gibt es mittlerweile neue Anforderungen, welche die bestehenden Lösungen nicht mehr erfüllen können? Zum Beispiel gehört die schnelle Online-Übermittlung von Dateien und Bildern heutzutage für jedermann zum Alltag – auch für geschäftliche Daten. Wenn das Unternehmen hierzu keine Lösung anbietet, verwenden die Mitarbeiter meist private, auf dem Markt freiverfügbare Anwendungen. Diese Shadow-IT muss unbedingt vermieden werden, da sie sich komplett der Kontrolle der Firmen-IT entzieht und somit Sicherheits- und Compliance-Verstöße nicht mehr verhindert werden können.
In welcher Reihenfolge können die Services umgezogen werden?
Last but not least, müssen noch etwaige Abhängigkeiten unter den Services ausgemacht werden, um die Reihenfolge der Migration festlegen zu können. Dieser Schritt ist sehr wichtig, da eventuelle Wechselwirkungen ganze IT-Umgebungen lahmlegen können.
Schwierig beim Cloud-Umzug den Überblick zu behalten
Ist nun ein Plan erstellt welche Services umgezogen oder eventuell durch neue Cloud-Lösungen ersetzt werden sollen, muss ein Zeitplan aufgestellt werden. Da ein „Big Bang“ nicht möglich ist und nicht alles auf einmal umgestellt werden kann, ergibt sich ab dem Beginn der Migration ein Mischbetrieb. Wenn man zudem nicht plant die komplette IT in die Cloud zu migieren, was nur in den seltensten Fällen möglich ist, wird es immer zu einem hybriden Einsatz von Cloud- und OnPremises-Lösungen kommen.
Dabei den Überblick zu behalten, ist extrem schwer. Allein schon die Frage, welche User einen lokalen Active Directory- und welche einen Cloud-Account haben und beim wem diese synchonisiert sind, stellt die meisten Administratoren vor eine schier unlösbare Aufgabe. Wie vorhin schon erwähnt, ist das Erkennen und Auflösen von Abhängigkeiten und Wechselwirkungen essentiell, um IT-Ausfälle zu vermeiden. Eine vollständige und aktuelle Dokumentation der IT-Umgebung ist in der Migrationsphase also ein absolutes Muss.
Grundsätzlich gilt es geplante Downtimes so gering wie möglich zu halten und ungeplante Ausfälle zu vermeiden, um die Akzeptanz der Cloud im Management und bei den Mitarbeitern nicht zu gefährden.
Docusnap unterstützt Sie bei der Migration
Die IT-Dokumentationssoftware Docusnap unterstützt Sie in allen Phasen des Cloud-Umzugs. Docusnap inventarisiert und dokumentiert Ihr komplettes IT-Netzwerk automatisch und wiederkehrend.
Das bedeutet für Sie, dass Sie vor dem Umzug verlässliche Daten über Ihr IT-Netzwerk vorliegen haben, die auch die Abhängigkeiten der Systeme voneinander aufzeigen. Dies ist die Grundlage für eine solide Umzugsplanung. Durch die regelmäßigen Inventarisierungsläufe von Docusnap, sind Sie auch während der Migrationsphase immer auf dem aktuellen Stand und behalten stets den Überblick. Veränderungen Ihres IT-Netzwerks können dadurch Schritt für Schritt nachvollzogen werden. Dabei stellen auch hybride Umgebungen kein Problem dar, da Docusnap sowohl OnPremises-Infrastrukturen als auch Cloud-Lösungen wie Microsoft Azure, Microsoft Office 365 und Amazon Web Services (AWS) inventarisiert.
Ein gelungener Cloud-Umzug beginnt immer mit einer vollständigen und aktuellen IT-Dokumentation.