Herr Mayr, was sind die neuen Funktionen in der Version 6.2?
Da gibt es einige neue Funktionen und Erweiterungen. Besonders stolz sind wir auf die IT-Abhängigkeiten. Damit können Zusammenhänge und Abhängigkeiten beispielsweise zwischen Benutzerkonten und Diensten definiert werden. Somit könnte analysiert werden, welche Dienste auf allen inventarisierten IT-Systemen unter einem speziellen Benutzerkonto gestartet sind. So kann vorab analysiert werden, welche Auswirkungen eine Kennwortänderung dieses Accounts haben wird.
Dann gibt es zwei neue Produkte, die inventarisiert werden können. Zum einen können nun Oracle Datenbanken gescannt werden und auch die Konfiguration der Datensicherung Symantec Backup Exec. Für Windowsserver können nun die Einstellungen der DFS-Stämme dokumentiert werden. Für unsere Pläne und Übersichten verwenden wir jetzt ein natives Visio Format.
Die umfangreichste Entwicklung ist aber die Programmierung einer x64 Architektur. Damit erreichen wir einen großen Performance-Gewinn. Dadurch gibt es auch Änderungen bei der Unterstützung der Datenbanken für Docusnap. Ab der Version 6.2 können nur noch Microsoft SQL-Datenbanken zur Anwendung kommen.
Warum werden Access Datenbanken nicht mehr unterstützt?
Um alle Funktionalitäten und die volle Performance des SQL Servers nutzen zu können. Dies wäre sonst nicht möglich gewesen. Die Unterstützung von Access Datenbanken verlangsamt die Software Docusnap. Und wir mussten unsere Anwendung auf zukünftige Anforderungen vorbereiten. Deshalb haben wir diese Unterstützung herausgenommen. Ansonsten würde dies zu Performanceproblemen führen und die Skalierbarkeit der Datenbank weiter einschränken.
Was waren die größten Herausforderungen bei der Programmierung des aktuellen Release?
In erster Linie die Umstellung auf besagte x64 Architektur und den damit einhergehenden Änderungen am Programmcode. Für die Inventarisierung von Symantec Backup Exec gab es einige Herausforderungen wegen der Programmänderung seitens Symantec zwischen den Versionen 2010 und 2012. Da wurde die Programmlogik stark verändert.
Besonderes Augenmerk legten wir natürlich wieder auf Stabilität und Skalierbarkeit bei großen IT-Landschaften. Dies ist uns immer ein besonderes Anliegen.
Was gefällt Ihnen an der neuen Version am besten?
Vor allem die Reduzierung der Programmoberfläche auf die wesentlichen Funktionen. Die Übersichtlichkeit der einzelnen Menüpunkte wurde erhöht und es gibt nun einen eigenen Verwaltungs- und Administrationsbereich. Dadurch wird die Bedienung der Software vereinfacht und besser strukturiert.
Ganz besonders gefallen mir aber die IT-Abhängigkeiten. Dies ist eine völlig neue Möglichkeit seine IT-Landschaft zu analysieren. Damit können auf einfache Art und Weise relativ versteckte und ansonsten nur mit sehr großem Aufwand zu organisierende Informationen beschafft werden. Dies stellt eine Erweiterung der IT-Beziehungen dar. Nur können hier die Zusammenhänge automatisch analysiert und aktualisiert werden. Bisher funktionierte dies nur händisch.
Können Sie uns schon einen Ausblick für zukünftige Funktionen und Erweiterungen geben?
Da arbeiten wir an verschiedenen Ideen. Zum einen prüfen wir eine Möglichkeit zur Vereinfachung der Inventarisierung von sehr großen und über verschiedene Standorte verteilte IT-Landschaften. Nennen wir es mal verteilte Inventarisierung mithilfe von Proxy-Scannern. Damit soll eine bessere Skalierung und vereinfachte Integration erreicht werden.
Dann beschäftigen wir uns mit weiteren Verbesserungen im Bereich der Visualisierung der IT-Dokumentation. Vielleicht wird es auch spezielle Funktionen für das Netzwerkprotokoll SOAP oder das Datenformat JSON geben. Aber das steckt noch in den Anfängen, wir werden sehen, welche Ideen es am Ende bis in die Anwendung schaffen.
Herr Mayr, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für das Interview genommen haben.
Ingemar Mayr ist Mitglied der Geschäftsführung der itelio GmbH. Er ist der verantwortliche Produktmanager für das Dokumentationstool Docusnap.